Berliner Lachmeditation

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Thomas meint

„Reine Freude“, eine uralte Geschichte.

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"Reine Freude", eine uralte Geschichte:

Auf die schöpferischen Kräfte des Lachens im Zusammenhang mit der Freude hat Meister Eckhart, einer der bedeutendsten Mystiker des Abendlandes, hingewiesen, wenn er sagt, dass das Lachen den Weg zur Freude bereitet, und dass diese Freude die Quelle der Schöpfung ist. (1)

Freude kommt vor der Liebe, so lautet seine provokante These. So gesehen wäre das Göttliche zunächst einmal reine Freude, Schaffensfreude.

Auch für Schiller ist die Freude der Götterfunke, der die Schöpfung entfacht.

Und Spinoza bricht das Prinzip der himmlischen Freude herunter auf unseren Alltag, wenn er sagt:

„Freude ist Übergang des Menschen von geringerer zu größerer Vollkommenheit. Traurigkeit ist Übergang des Menschen von größerer zu geringerer Vollkommenheit.“(2)

So gesehen i s t das Universum Freude und als Kinder der Freude haben wir die Aufgabe, diese schöpferische Freude zu leben. Alles andere i s t geistige Verwirrung.

Der Fokus der Berliner Lachmeditation liegt auf der Reinigung unseres Geistes.

Es geht uns um die Reinigung vom "geistig-seelischen Mundgeruch", der entsteht, wenn wir unsere "Psycho-Geschichten" nicht vollständig verdauen.

Für die, die ihn loswerden wollen, gibt es also einen sehr wichtigen Grund zu lachen: Für sie ist das Lachen die "Leber des Kopfes." Lachen kann uns vom Gift vergangener Psycho-Dramen reinigen, indem wir  über uns selber lachen. Es kann aber auch unseren psychischen Verdauungsapparat so effektiv machen, dass jedes Missgeschick sofort 'verdaut' wird, indem wir es umgehend dem Lachen oder dem Schmunzeln aussetzen. Das setzt hellwaches Umgehen mit uns selbst voraus und ist eine bewusste Leistung.

Wenn unsere psychische Verdauung funktioniert, werden wir durchlässig für die Grundstimmung des Seins, die Freude. Mit einem  gereinigten Geist, erblicken wir die Welt neu; Neu wie 'am ersten Tag der Schöpfung', der jetzt ist und an dem es keine Psychodramen geben kann. Wir befinden uns in einem von Psycho-Dramen ungetrübten Bewusstseinsraum in Resonanz mit der kosmischen Freude.

Ein Beispiel: 'Ich mach' mir Gedanken!'

Zwei Mönche kommen auf ihrer Reise an einen Fluss. Am Ufer sitzt eine Prinzessin. Sie kann nicht alleine hinüber, also bittet sie die Mönche, sie hinüberzutragen. Doch die Mönche lehnen ab. Sie haben ein Gelübde abgelegt, niemals eine Frau zu berühren. Die Prinzessin beginnt zu weinen. Das rührt die beiden Mönche. Sie tragen die Prinzessin ans andere Ufer. Dann setzen sie ihren Weg fort. Nach einer Weile sagt der eine Mönch: „Ich mach' mir Gedanken. Wir hätten sie doch nicht hinübertragen dürfen.“ Der andere Mönch schaut seinen Weggefährten an und schmunzelt: „Du trägst sie ja immer noch!“  Da geht dem Mönch ein Licht auf. Und nun brechen Beide in ein schallendes, die Berge erschütterndes, Lachen aus.

Das Lächeln der Buddhas:

Was sagt uns das sanfte Lächeln der Buddhas? Ist es nicht Ausdruck kosmischer Freude?(3)

Wenn es stimmt, dass die Buddhas eins geworden sind mit dem Kosmos, dann muss Freude die Grundstimmung des Kosmos sein.

Mit dem Gefühl der Freude 'stimmen' wir also mit dem Kosmos überein.     

Kosmos bedeutet Ordnung: In der Freude vereinigen wir uns demnach mit der universalen Ordnung.

In Resonanz mit der kosmischen Ordnung schaffen wir Ordnung in unserem neuronalen Netzwerk: unserem Denken, unserem Bewusstsein.


Die Weggefährten der Freude sind:

Kosmos, Energie und Schöpfertum oder: Ordnung, Kraft und Kreativität.

Noch einmal, weil es so schön ist:

In der Freude vereinigen wir uns mit der universalen Ordnung und schaffen Ordnung in uns selbst.


Hinweise:

(1) Meister Eckhard in F. Pfeiffer, S.79

(2) Spinoza Ethik, Teil III

(3) Das Lächeln der Buddhas erinnert uns daran, dass sich im Zustand kosmischer Freude die Identifikation mit        dem Ego auflöst. Allan Watts schreibt in seinem Buch "Psychotherapie und östliche Befreiungswege"/Kösel über die kosmische Dimension des Lächelns in Ost und West: "... Vergleichen wir also die Gesichter von Christus und der Mutter Gottes der Pieta von Michelangelo im Petersdom in Rom mit der erstaunlichen Statue des kommenden Buddha, Maitreya, in Horuy-ji in Nara, was stellen wir fest? Angst? Einen Ausdruck von Qual? Im Gegenteil, in allen drei Gesichtern finden wir eine unglaubliche Mischung aus Zartheit, weiser Traurigkeit und ruhiger, zudem irgendwie äußerst vertrauensvoller Ergebenheit, und all dies mit dem leisen Anflug eines Lächelns."

 

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 18. Februar 2013 um 19:30 Uhr